Ort der Trauer, Hoffnung und Freude

Informationsveranstaltung über neue Bestattungsformen auf dem evangelischen Friedhof

Auch im ländlichen und noch traditionell geprägten Steinfurt vollzieht sich in der Bestattungskultur ein tiefgreifender Wandel. Erdbestattungen werden immer seltener, der Trend geht eindeutig zum Kremieren und der sich daraus ergebenden Urnenbestattung. Die Friedhofsverwaltung des  Evangelischen Friedhofs an der Ochtruper Straße und die zuständige Friedhofsgärtnerei Geißler haben sich auf diese veränderten Bestattungsformen eingestellt. Gerade wurde ein weiteres Urnen-Gemeinschafsgrabfeld angelegt, auf dem in 21 Gräbern jeweils zwei Urnen beigesetzt werden können. Die kleinen einheitlichen Grabsteine sind aus Sandstein, die Gräber dürfen mit kleinen Herzen, Kreuzen, Vasen oder Ähnlichem individuell geschmückt werden, die Grünpflege der Anlage übernimmt der  Friedhofsgärtner.  

Auch der Wunsch nach einer Bestattung in naturnaher Umgebung kann auf dem evangelischen Friedhof erfüllt werden, sagt Walter Krebs, Vorsitzender des Friedhofsausschusses: „Wir haben für Urnenbeisetzungen eine Gemeinschaftsgrabanlage unter einem Baum angelegt. Allerdings legen wir Wert auf die christliche Tradition und beerdigen niemanden anonym. Ein Namensschild zeigt, dass die Verstorbenen nicht vergessen sind. Und wer kommen will, der findet einen Ort zum Trauern für einen konkreten Menschen“, begründet Krebs die Regelung.  Im Gegensatz zur echten Waldbestattung ist ein Urnengrab unter einem Baum auf dem Friedhof auch mit Rollstuhl oder Rollator gut zu erreichen. Außerdem wird das Urnengemeinschaftsgrabfeld dauerhaft bepflanzt und gepflegt, egal ob unter einem Baum oder an anderer Stelle auf dem parkartigen Gelände im Burgsteinfurt. Apropos, schon seit Jahren wird das Friedhofsgelände zu einer grünen, lebendigen  Oase umgestaltet. Da gibt es mittlerweile 21 Bäume der Hoffnung, das sind Obst- und klimaresistente Laubbäume, die von Steinfurtern gespendet wurden. Sie befinden sich vorwiegend an der Langen Stiege. Ein neu gesetzter Maulbeerbaum wird in Zukunft ein Schattenspender für die Besucher sein, die sich eine Pause auf dem Waldsofa gönnen. Richtung Laugemannsstiege befindet sich „Der Garten der Vielfalt“, ein Gemeinschaftsgarten, der von vielen verschiedenen Gruppen und Einzelpersonen gestaltet und gepflegt wird. Er bietet Flächen für Blumen, Beerensträucher oder Gemüse und ist an jedem ersten und dritten Freitagnachmittag im Monat ein wunderbarer Treffpunkt für alle Interessierten. Zunehmend wird der Friedhof also wirklich zum Ort der Hoffnung, wie es das Eingangschild verkündet.

Wer sich die vielfältigen Formen einer Bestattung auf dem Evangelischen Friedhof anschauen sich über die Kosten informieren möchte, ist eingeladen zum „Gespräch auf der Bank“ am 6.Juni 2023 um 16 Uhr an der Friedhofskapelle.

CM/ul