Das in Horstmar seit langem praktizierte Gottesdienst-Format „kreuzweise“ wurde am vergangenen Sonntag erweiter zu „sternförmig“. Denn zu einer Fahrrad-Sternfahrt hatte das Vorbereitungsteam alle evangelischen und katholischen Gemeindemitglieder aus Borghorst, Burgsteinfurt, Horstmar, Laer und Leer eingeladen. Und alle anderen Menschen natürlich auch. Treffpunkt war die Wiese von Norbert Wiechert am Bahnhofscafé Horstmar, wo ein Open-Air-Gottesdienst unter der Leitung von Pfarrdechant Johannes Büll und Prädikant Alexander Becker stattfand. Der Gottesdienst stand im Zeichen des Verses: „Du bist mein Helfer und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich“, (Psalter 63,8). Ein vierköpfiges Team um den Theologen Michael Beintker hatte die in Dialogform gehaltene Predigt erarbeitet und setzte sich zunächst mit den guten und schlechten Seiten des Schattens auseinander. Während die Nordeuropäer eher negative Assoziationen mit dem Wort Schatten verbinden, zum Beispiel Dunkelheit oder Belastung, wird Schatten in südlichen Gegenden als schützend empfunden: „Eins ist gewiss: Wer sein Leben im Schutz der Nähe Gottes erfährt, gleicht einem Menschen, der inmitten der Wüste einen schattenspendenden Baum gefunden hat und unbesorgt unter ihm ausspannt.“, erläutert Michael Beintker in der Predigt. Zu dem ersten Teil des Verses, „Du bist mein Helfer“ fiel dem Team das Gebetbuch in der Antoniuskapelle ein, in der viele Bitten und Danksagungen von Glaubenden niedergeschrieben sind. „Vielleicht kommt Gott viel unauffälliger auf uns zu, als wir im Überschwang unserer Erwartungen vermuten“, kann sich Barbara Becker vorstellen und denkt an die große Hilfe, die sie kürzlich durch eine junge Frau erlebt hat.
Der Gottesdienst wurde von Raphael Mariehard musikalisch begleitet, die etwa 100 Anwesenden sangen die thematisch passenden Lieder kräftig mit. Im Anschluss gab es bei Kaffee und Kuchen im Bahnhofscafé die Gelegenheit des weiteren Austausches.
CM/ikt